Das Jüdische Südfrankreich schildert die Geschichte der Juden in der Provence vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit, mit einem besonderen Akzent auf die jüdischen Flüchtlinge, die in den dreißiger Jahren an die Cote d'Azur kamen. Damals wurde Marseille zum rettenden Ort für manche Juden, zum Endpunkt für viele andere, und nach 1945 zum Transitort für Juden aus dem Maghreb. Die Provence, von Marseille bis Orange, von Nizza bis Sanary-sur-Mer, nahm Jahrhunderte lang eine wichtige Sonderrolle innerhalb der Geschichte der Juden in Europa ein. Dieser Band lädt ein zu Spaziergängen durch Marseille und Nizza und von der Côte d'Azur bis Carpentras. 'Was die ancienneté angeht, kommt keine andere Stadt in Frankreich Marseille gleich. Paris war noch ein Pfahldorf auf einer Insel in der Seine, als seit knapp sechs Jahrhunderten, geschützt vor starken Winden durch seine ursprüngliche Felsbucht, ein vor Kais, Lagerhäusern und Festungswällen aus Rosenstein strotzender Hafen Schiffe aus allen Ländern des Mittelmeeres aufnahm.
Alexander Kluy ist Journalist, Kritiker und Autor. Geboren 1966, lebt er heute in München. Er kann auf zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften verweisen, darunter Die Welt und Der Standard in Österreich, Literaturen, die Jüdische Allgemeine, und Psychologie Heute. Er hat außerdem die Bücher Jüdisches München und Jüdisches Paris verfasst. Zuletzt veröffentlichte er eine Kulturgeschichte des Eiffelturms sowie eine Biografie von Joachim Ringelnatz.